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Gedanken zur Nachhaltigkeit

Was heißt "nachhaltig"? - Eine Anregung.

 

Es ist schwer  in der heutigen Welt das Richtige zu tun. Wir wissen, dass wir mit den vorhandenen Ressourcen haushalten müssen.  Andererseits ist es schwierig, einen neuen Lebensstil zu finden. Wir sind in unseren eigenen Gewohnheiten verstrickt, als auch äußeren Umständen unterworfen, die nicht leicht zu beeinflussen sind.

 

Nehmen wir als Beispiel das Autofahren: Es wäre sicher schon eine Herausforderung, aufgrund der eigenen Überzeugung im Privatleben das Auto stehen zu lassen und stattdessen mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Hier tun sich schon die ersten Schwierigkeiten auf: wir müssen unseren Rhythmus dem Fahrplan anpassen, möglicherweise gibt es keine passenden Verbindungen, Wartezeiten usw.

 

Hinzu kommt vielfach auch Unsicherheit. Wissen wir denn, dass unsere Überzeugungen richtig sind und ein tatsächlicher Nutzen aus unserem Verhalten resultiert? Wird es der Welt tatsächlich besser gehen, wenn ich das Auto stehen lasse? Es gibt viele Fragen, auf die wir keine eindeutige Antwort haben. Es gibt viele Situationen, in denen kein klares Richtig oder Falsch möglich ist. Es gibt viele Akteure, die uns unterschiedlich informieren. Gibt es eine Richtlinie?

 

Kann Immanuel Kant uns dabei weiterhelfen?

 

Er lädt uns ein zu fragen:  Kann ich wollen, daß alle so handeln dürfen wie ich?  Nehmen wir wiederum das Beispiel des Autos: wenn ich nach dem Grundsatz handle, dass ich jede Strecke mit dem Auto fahre, um möglichst flexibel zu sein, müsste ich mir also überlegen, welche Welt es wäre, in der jeder Mensch nach diesem Grundsatz handelte. Es wäre eine Welt, in der der Autoverkehr und die damit einhergehenden Umweltbelastungen enorm wären.

Eine solche Welt würde aufgrund der Lärm- und Luftbelastungen und des Klimawandels auch mein eigenes Leben sehr negativ beeinträchtigen. Daher kann ich eine solche Welt vernünftigerweise nicht wollen.

Kants Hilfestellung ist in diesem Sinne nicht nur eine Orientierungshilfe für uns selbst. Sie ist in vieler Hinsicht auch ein mögliches Mittel, unser Handeln nachhaltiger zu gestalten.

 

Welche Welt können wir uns eigentlich vorstellen?

 

Ist das eine Welt, in der unsere Kinder dieselben Optionen vorfinden wie wir, in der genügend Ressourcen für ein gutes Leben vorhanden sind, in der auch andere Lebewesen Platz finden? Oder ist das eine Welt, in der ein großer Teil der Menschheit unter den Folgen des Klimawandels leidet, Ressourcen knapp  und die meisten Arten ausgestorben sind und die Feindschaft unter den Menschen zunimmt?

Wenn ich zum Gelingen der ersteren Welt beitragen will, dann ist das Prinzip der Nachhaltigkeit in allen unseren Entscheidungen oberstes Gebot. Wir müssen mit den Ressourcen, die uns anvertraut und nur geliehen wurden, sorgsam, also nachhaltig, umgehen.

 

Als Naturfreunde möchten wir dazu beitragen, dass sich das Nachhaltigkeitsprinzip in dieser Welt durchsetzt. Mit unserem Programm und unseren Workshops bieten wir allen, die sich dafür interessieren, eine Plattform.

 

 

Text: Claudia Hackhofer in enger Zusammenarbeit mit Dr. Dagmar Rubatscher, Klimabündnis Tirol

 

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